News Blog Fistula e.V.
Simegn Yitayal – Bahir Dar
IMG_2909 - Kopie

Anders als die meisten Frauen, die in unseren Centern behandelt werden, ist Simegn in einem Dorf geboren und aufgewachsen, wo es ein Health Center gibt. Auch das nächste staatliche Krankenhaus ist nur 50 km von ihrem Heimatort entfernt.
Simegn beendete die High School vor zwei Jahren und heiratete dann ihren jetzigen Mann, der in einem Büro der Regierung in ihrem Dorf arbeitete. Mit der Hochzeit begann für Simegn eine glückliche Familienzeit und mit demVergleichsweise guten Einkommen ihres Mannes konnte das Paar gut ihre Lebenshaltungskosten decken. Um das Glück perfekt zu machen, bekam Simegn  ihr erstes Kind bereits ein Jahr nach der Hochzeit.
Für Simegn war die gesamte Schwangerschaft keine leichte Zeit. Sie besuchte regelmäßig das Health Center für Check-ups und ließ sogar Ultraschall Untersuchungen machen. Mit der ärztlichen Empfehlung für eine natürliche Geburt kam Simegn, schon bei den ersten Wehen in die Klinik um dort betreut zu werden. Unerwartet dauerte die Geburt sehr lang. Der Fetus lag falsch herum und steckte im Becken fest. Nachdem ein Tag vergangen war, entschieden die Pflegerinnen Simegn in das Krankenhaus nach Bahir Dar zu verlegen, wo auch eines unsere Hamlin Center lokalisiert ist.
Die Aufnahme in dieser Klinik war rechtzeitig genug um sowohl das Leben der Mutter als auch des ungeborenen Kindes zu retten. Simegn gebar einen gesunden Sohn bei einer Zangengeburt, erlitt dabei aber eine recto- vaginale Fistel, die sie Stuhl- inkontinent machte.
Mit dem Verlegungsbrief von der staatlichen Klinik aus Bahir Dar, kam Simegn in das Außenzentrum, nachdem sie sich 3 Monate lang zuhause erholt hatte. Während ihres einmonatigen Aufenthaltes, wurde Simegn eine hoch qualitative Behandlung vom Hamlin-Team zuteil und die erste OP, die sie vor einer Woche bekam, heilte Simegn von der Verletzung, von der sie nie zuvor gehört hatte.
Simegn erklärt: “All die Frauen, die ich im Center kennen lernte, hatte nicht nur diese Verletzung erlitten, sondern auch nicht ihr Baby verloren. Erst da verstand ich, was ich für ein Glück hatte, dass mein Baby überlebt hat. Was mich im Hamlin Center am meisten überrascht hat, war die bedingungslose mütterliche Fürsorge, die den Patienten unentgeltlich zuteil wurde. Ihr habt mir meine Würde und meine Familie zurück gegeben”.

Weitere Beiträge